Ausgewählte Texte
DEUTSCH
Momentan schreibe ich an einer längeren Geschichte…
Ich plane außerdem eine Publikation mit einer Auswahl von Gedichten.
I - X
I
Regen finden, am Ende
Des goldenen Bogens
Den Pfeil zum Gefäß
(Noch in der Brust)
Das Organ, aus dem die Luft
Ihre Farben nimmt,
Die, die sie uns, sie, die
Sie uns entgegen
Atmet, im Regen und
Licht, dem am Tag und
Dem der Nacht
Tag finden in der Nacht
Anfangen, am Ende
Sich wieder einkrieg - nein -
Fangen
II
Alleine bleiben
Wir, blieben wir
Dunkel, Jäger
Ohne Wald, ohne Laub
Verwechseln wir Äpfel
Und Feige, du
Das Blatt,
Auf das ich flüchtig hauche,
In das ich einziehe (nackt)
Wie weiche Schrift
In die Fasern sickere
Und auf die Lese warte,
Das Gestirn
Finden
III
Wenn die Nacht
Uns auf die Schläfen küsst,
Bruder, der Kosmos säugt
Nicht nur die ausgelosten,
Doch nicht jeder findet
Geschmack am Unfass- Baren,
Nach der Geburt
Nicht jeder wagt es,
Sich umzudrehen, gewahr
Einer Melodie, erinnert, sie
Erinnert uns, wir erinnern uns
Des einen Ahn(en)s, schau, schau,
Dich nicht um, horch –
Vertrau!
Aber ich sage dir, aber
Ich sage euch,
Mit euch dreht und fällt
Die Geschichte, die
Farben, die wir sehen,
Was Gold ist und was Köder,
Beute oder Bruder
Oder oder Natur, Gesetz,
Du, Mensch, du
Ach
IV
Sprichst in Begriffen
Und begreifst dich
Nie allein, nie
Durch dich selbst,
Nur durch die
Spiel, Arten
Des Feuers, nur durch die
Funken,
Die nistenden,
Nur durch das
Verglühende, Papier,
Nur durch das,
Den Sprung im Glas,
Der das Licht bricht,
Bevor der Morgen
An, wir uns
Verlieren
Das
Genick, so steif, so
Wo sie stoisch starren
Auf das ewig Gleiche
Die Monstranz, wo wohnt
Was wir nicht sehen –
Aber wir kennen es, aber
Weil wir haben ihm selbst (!)
Eine Form gegeben, gebacken
Einen flachen unschuldigen Mond,
Er knistert zart
Zwischen den Zähnen, Amen
Verloren
V
Was ist aus dir geworden, Wesen
Aus dem Schoß planetenrunder
Mütter, die dir Sprache gaben, auf
So viele Weisen, Melodien
Und jetzt pochst du auf d/ein Erbe
Das unmöglich zu bestimmen ist
Nach all den Jahren, Saat
Gekreuzt mit der
Unendlichkeit
Meinst du das
Wirklich oder willst du nur
Spielen, mit dem
Feuer, Gefährte,
Blindwütiger,
So bestellst du kein Feld,
Grundgütiger! Kehr dich um
Die Glut aus den Vorhöfen!
Wenn es drinnen brennt,
Dann staubte, zu Asche und
Fahl scheinst du, sie, wir, wenn
Die Sonne ausgleißt,
Die Konturen ausreißt,
Licht auf ein Gesicht fällt,
Das du, sie, wir nie hatten
(Keiner hat es je
Gesehen)
VI
Hol Atem
Nie im Finstern allein
Nie ohne den neuen Morgen
Nie ohne den Tau
Am Leben
Teil
An den Farben
Den Blättern
Der Schrift
Dem Gestirn
All dem
Was kommt
Und geht
In Frieden
,
VII
Ließt du
Dir nicht Angst einflößen
Und liebtest, dennoch,
Öffnetest, dennoch,
Nicht die Lippen,
Die lodernden,
Nicht die Büchse,
Sondern erst das Herz,
Das klapprige, dem es egal ist,
Dass dir ein Gesicht fehlt,
Das dich bewaffnet, mit Pfeil
Und Brief und Bogen,
Dich aussendet,
Weil es weiß, du kannst
Nicht wissen, was du
Nicht weißt
Aber nun
Auf, jag
Dich selbst
Sieh dich von
Ferne, vorne
Hinten
Lass dich
Fallen
Mensch
Wenn du
(Dir) vertraust
Lass
Alles fallen
VIII
Alleine blieben wir
Im Dunkeln
Ach Mensch, ach du,
Lies doch nur, lass doch
Nur, lass dich doch nur
Ein, nur einmal kehr dich
Um, in den Samen Liebe
Aus dem du keimst,
Hol Milch
(Nicht Zigaretten)
Nie im Finstern allein
Nie ohne den neuen Morgen
Nie ohne den Tau
Am Leben
Teil
An den Farben
Den Blättern
Der Schrift
Dem Gestirn
All dem
Was kommt
Und geht
IX
In Frieden
In Frieden
X
Du, sie, wir
o.T.
Luftnaht
Der Saum zittert
Luftraum
Die Wolken halten
Nicht still, Herz
Ausgezogen
Mit dem Wind
Stehe ich Kopf
Über mir die Stadt
Unter mir das
Bodenlose
Himmelweite
Unter dem Bisschen
Haut über all dem
Das ich bin
Dach, Häutchen
Fähnchen im
Flackern
Der Luftbrandung
Backe, Stein, Quai
Blaues, Brausen
Grau, ab, gleich
Lichtanker
Hafenbecken, Schoß
Semikolon
Offene Fenster
Ich gehe über
Kopf, Taumel
Wind, heute ist Wind
Du,
Gestern warst du
Die kleinen Furchen
Weich
Augenweichen
Und ich im Blauen
Mantel, Sprache
Über die Straße
Gefegt
Hängengeblieben
An Wortstoppeln
Heute ist Wind
Knoten im Haar
Gestern, gestern
Warst du
o.T.
Die Füße tragen noch
Eine Spur und der Mund
Ein Geräusch, eine Brise
Nur die Luftpausen
Steigen an
Wie die Temperaturen
Wärmegewicht, Beschwerung
Das Tragen eines Körpers
Wir sind nicht die Ersten
Wir nehmen uns nicht aus
Und uns keiner zurück
Frag doch, wenn du es nicht
Glaubst, geh doch, wenn
Du es dir zutraust, in dieser
Hitze
Raum, zu gleichen Teilen unter allen
Aufgeteilt, malen wir uns aus und
Luft für alle, mit denen wir sind, und / oder leben
Lieben (ja!)
Ein Mund voller Vorahnung
Wenn sich die Welle
An die hohe Brust wirft
Freiwurf
Sie bricht weiß, wäscht
Die Diagramme aus dem Sand
Das unschuldige Konto
Die wertvolle Leere
Am Salzrand richten wir
Den Kompass aus, nicht
Am Norden
Alles ist gut, schau!
Der Wind erkennt tastend den Weg
Wo die verknoteten Haare, wo eine Hand
Die pudrige Wärme aus der Vertikalen
Rieseln lässt
Es ist hier, wo niemand…
Man sollte Ihnen sagen, wie es ist,
In der Tat bleibt
Eine wachsende Helle, die sagt, es wird
Nie mehr so sein, wie es einmal war
Und das ist gut
Das ist eine Sicherheit im gesamten,
Gesammelten Dunkel
Lassen Sie uns nicht schlafen, aber
Den Wunsch, gut zu schlafen,
Träumen, egal, wer Sie sind, es zählt nur
Jedes Wort
(Wasser, Luft)
o.T.
Im geflochtenen Sessel
Neben mir, sammelt sich
Schatten und Licht
Haar, Samen
Eine neue Routine
Zu Beginn, eines Tages
Eine Lage Worte unter
Dem weißen Porzellan
Die Tischplatte wäre gerne
Stein, die Serviette
Wäre lieber Welle
Sie faltet sich ungeniert
Auf
Während das Wasser rauscht
Während einer den Pool befischt
Für alle, die keine Bewegung,
Die den Atlantik nicht mögen
Kein Salz
In den Wunden, oh
Die wissen nicht(s)
Unter
Ihnen, denen, jenen
Ein Gedanke zwischen Stimmen:
Man verstünde sie gerne, lieber
Weniger gut, so im Sessel
Aus Korb, Geflecht, in dem
Ich mich sammele, neben mir
Keiner, nur das: Schatten- und
Lichtgefälle, ein Haar, ein paar
Samen, Stille, Hitze und Wind
Deine Hand, lose
In der Ferne
***
o.T.
Zacken, Linien wild gestickt,
Nicht Mode, sondern Moment,
In dem der Schaumschläger
Seine Salzzähne
Ins Indigo versenkt, doch
Wohl dem, der Beine hat
Um sich zu nähern
Wer Schiffe hat, muss
Erst über Planken gehen
Doch so genügt die Fehleinschätzung
Von Distanzen, von Schwell-
Körpern des Ozeanischen
Die an Hosenbeinen fischen
Nach ein bisschen Wärme
Weil es Winter ist und
Keiner seine Glieder
In die Sehnsuchtsmasse
Taucht, denn wir frieren
Ohnehin schon
Halten die Hand zurück,
Die Beine und das Herz,
Halten die Welt zurück,
Die uns erdrückt, von innen
Trommelt, klopft, die Verrückte
Das verrückte Ding, das
Doch tatsächlich lieben will
Im Winter!
Der Frühling blüht unter
Den schwarzen Stränden
Die wir umschichten, Stein
Für Stein, die Eingeweide
Der Meere, die Meere in
Den Eingeweiden, wir
Tauschen wie wild, wie
Die Wilden tauschen wir
Unsere Seelen sehnsüchtig gegen
Das flüchtige Gold auf den Felsen
Morgens und Abends
Vom Morgen bis zum Abend
Halten die Hand hin
Dem leckenden Meer
Der leisen Melodie
Von Haarsträhnen und
Der Erwartung, dem
Wallen und Wollen
Warmer Körper unter Stoffen
Die weich fallen, auf
Steine, rundgeschliffen
Von etlichen Besuchen
In der Einsamkeit
Hier treffen sie sich
Im Geheimen, treffen auf
Sich selbst, dieselben, das
Selbe Verlangen, das sie die
Klippen hinuntertreibt,
Ur(wald)gefühl, glitzernde
Tüten, ausgesäter Samen und
Nackte Hintern
Zufällig verewigt
Auf Bildern von Leuten
Wie uns, die sich nur
Verirren wollen, um
Die Dinge wissen, aber
Ihre eigenen Dinge tun
Am Strand
Im Winter!
Wo das Wasser kühn
An allem nagt, was man
Ihm entgegenstreckt,
Finger, Papier, Füße
Brüste und Übermut, aus
Allen Poren Lust, geliebt
Zu werden, vom Wind
(d)er kommt und geht
Und allem, dem man
Keinen Namen gibt
Weil das Alphabet
Am salzigen Gaumen klebt
Wie die Sterne am
Gewölbe oben, glaubt man
Weil man nichts mehr weiß
Und Wörter gibt es keine mehr
Nur Bilder, weiß bestickt vom
Feuchten Atem Abenteuer
Salzrand kristallisiert sich und
Doch ein Wort, nur eines, angespült, davon-
Getragen, aufgelesen zwischen
Schaummund und Zunge,
Eingeweiden und Gold, am Strand,
Im Winter
Du kennst es schon, ihr
Kennt es noch
***